Abschied vom Herbst von Emmelie Benz

Die letzten Tage des Herbstes sind rasend schnell zu Ende gegangen. Nun beginnt die Zeit der Düfte, Heimlichkeiten, Kerzen, Tannen – kurz die Adventszeit ist da! Gehen wir in Gedanken nochmal in den Wald und denken an die allerletzten Herbsttage und den Spaziergang durch bunte Wälder – wie die junge Autorin Emmelie Benz

 

Der Herbst

Bedacht setze ich einen Fuß vor den anderen und bewege mich ganz langsam immertiefer in den lichten, herbstlich gestimmten Mischwald, der keine 10 Minuten mit dem Auto vonmeiner kleinen Mietwohnung entfernt ist. Bei Jedem Schritt klingt das Moos, der Waldboden und das Sonnengetrocknete Laub unter mir anders. Mal  ist es einRascheln mal ein etwas lauteres knacken der kleinen Zweige, die unter meinen Füßen zu Bruch gehen. Ein sanfter Duft von Laub dringt in meine Nase. Keine  Menschen Seele ist weit und breit zu sehen und doch fühle ich mich nicht einsam oder gar unwohl. Nein, ganz im Gegenteil. Geduldig und fasziniert lausche ich dem Wind  wie er durch die Baumkronen weht und ab und zu ein paar Blätter zu Boden sinken lässt und sanft zu den anderen legt. Alles scheint so friedlich. Hin und wieder erhaschen mich kleine Sonnenstrahlen der warmen Novembersonne was mich  dazu verleitet einen Moment innezuhalten. Langsam beuge ich mich nach vorneum mit meinen fingern das weiche, leicht feuchte Moos mit meinen Fingern zu berühren. Nicht nur im Frühling, wenn alles blüht, die Sonne immerwärmer wird und sich langsam, aber sicher alles aufden bevorstehenden Sommereinstellt, ist der  Wald ein wunderbarer Ort, um einmal ganz für sich zu sein. Hebt man einen Stein an, springt einem eine Welt voller regem Leben winzigster Tierchen ins Auge, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Auch so kann man sich sicher sein,dass hier und da ein Tierchen lauert, um dich zubeobachten. Sei es ein Rehlein oder ein kleiner Hase. Wenn man ihn also mal so betrachtet, den Wald, so weiß man, dass dieser, abseits der Großstädte und Menschenmassen, einen tollen Spaziergang auch abseits der matschigen Feldwege und vor allem einen genaueren Blick auf alle Kleinigkeiten wert ist.

Foto: pixabay