Brunos Schoko-Abenteuer: Die Entdeckung der Schokolade
Eines sonnigen Nachmittags sitzt der zehnjährige Bruno auf seinem Lieblingssessel und genießt ein Stück seiner Lieblingsschokolade. Er lässt das Stück langsam auf der Zunge zergehen und fragt sich plötzlich: „Wo kommt diese leckere Schokolade eigentlich her?“ Neugierig wie er ist, beschließt Bruno, das Geheimnis der Schokolade zu lüften. Er bittet seine Mama um das Familientablet und beginnt seine Recherche im Internet.
Woher kommt Schokolade?
Auf der Webseite einer Kinderzeitschrift stößt er auf die spannende Geschichte der Schokolade. Er findet heraus, dass alles in den Wäldern Mittelamerikas begonnen hat, wo die Azteken und Mayas lebten. Schon vor über 3.000 Jahren bauen sie Kakaobäume an und bereiten daraus ein bitteres Getränk namens „Xocolatl“ zu. Als die Spanier das Reich der Azteken eroberten, fanden sie die bittere Schokolade zunächst nicht lecker, änderten jedoch die Zubereitung, indem sie Zucker hinzufügten und das Getränk heiß mit Gewürzen wie Zimt und Anis tranken. So entsteht die süße Schokolade, die wir heute kennen und lieben.
Wie sieht ein Kakaobaum aus?
Als nächstes will Bruno wissen, wie die Kakaobäume aussehen und wo sie wachsen. Er findet heraus, dass Kakaobäume in den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas beheimatet sind. Diese Bäume können bis zu 20 Meter hoch werden und haben große, bunte Früchte, die wie große Gurken aussehen. In jeder Frucht befinden sich bis zu 50 Kakaobohnen, die in einem süßen Fruchtfleisch eingebettet sind.
Wie wird Schokolade hergestellt?
Jetzt weiß Bruno, wie die Pflanze aussieht und recherchiert, wie daraus die Schokolade wird, die er eben noch gegessen hat. Hier erfährt er Schritt für Schritt, wie es geht:
- Fermentieren: Wenn die Früchte reif sind und geerntet wurden, werden die Kakaofrüchte geöffnet und mit den Bohnen auf Bananenblätter oder in Holzkisten gelegt. Dabei entstehen die wichtigen Aromen, die später den Geschmack der Schokolade ausmachen.
- Trocknen: Nach ein paar Tagen werden die Bohnen auf großen Flächen in der Sonne getrocknet, damit die Bohnen nicht schimmeln. Das kann ebenfalls bis zu einer Woche dauern. Wenn sie trocken sind, werden sie in andere Länder verschickt.
- Rösten: In der Schokoladenfabrik angekommen, werden die getrockneten Bohnen gereinigt und dann geröstet. Das Rösten gibt den Bohnen noch mehr Geschmack.
- Mahlen: Anschließend werden die Bohnen gemahlen, wodurch eine Masse entsteht, die man Kakaomasse nennt. Diese Masse besteht aus Kakaobutter und Kakaopulver.
- Zutaten mischen: Die Kakaomasse wird dann mit verschiedenen Zutaten gemischt, wie Zucker, Milchpulver und mehr Kakaobutter. Jede Schokoladenfirma hat ihr eigenes Rezept. Die Masse ist meist noch sehr grob, daher wird sie erneut fein gewalzt, damit die Schokolade ganz glatt und fein wird.
- Conchieren: Diese Mischung wird dann erwärmt und viele Stunden lang gerührt. Das nennt man Conchieren. Dabei wird die Schokolade schön cremig und bekommt ihren tollen Geschmack.
- In Form gießen: Zum Schluss wird die Schokoladenmasse in Formen gegossen. Nachdem sie abgekühlt ist, wird die Schokolade verpackt und ist bereit, im Supermarkt verkauft zu werden.
Was ist nachhaltiger Kakaoanbau?
Bruno ist begeistert, aber auch nachdenklich, als er liest, dass der Kakaoanbau auch Probleme mit sich bringt. Viele Kakaobauern verdienen nicht genug, um ihre Familien zu ernähren, sodass teilweise auch Kinder auf den Plantagen arbeiten müssen, anstatt in der Schule zu lernen.
Außerdem werden die Kakaobäume meist in Monokulturen angebaut, was den Boden auslaugt und die Pflanzen anfällig macht. Doch es gibt auch Lösungen: Beim nachhaltigen Kakaoanbau wachsen Kakaobäume zusammen mit anderen Pflanzen. Das nennt man dann Agroforstbau. Die verschiedenen Pflanzen helfen sich gegenseitig, gesund zu bleiben, und die Bauern können zusätzliches Obst und Gemüse ernten, was ihre Ernährung verbessert und ihnen zusätzliche Einnahmen bringt. Auch die Artenvielfalt wird dadurch gefördert, und der Boden bleibt länger fruchtbar.
Sogenannte Fair-Trade-Programme helfen dabei, dass die Bauern einen fairen Preis für ihre Kakaobohnen bekommen, sodass sie und ihre Familien davon gut leben können. Auch für den Schutz von natürlichen Ressourcen und das Verbot von gefährlichen Pestiziden steht das Fairtrade-Siegel. Das kenn Bruno schon von den Produkten, die seine Eltern immer einkaufen und beschließt im Supermarkt das nächste Mal danach Ausschau zu halten.
Was haben Mücken mit Schokolade zu tun?
Zum Schluss stößt Bruno auf einen interessanten Fun Fact: Wusstet ihr, dass Mücken bei der Schokoladenherstellung eine wichtige Rolle spielen? Diese kleinen Insekten bestäuben die winzigen Blüten des Kakaobaums. Ohne sie gäbe es weniger Kakaofrüchte und somit weniger Schokolade. Vielleicht sind die stechenden Insekten doch nicht so nervig!
Mit einem Lächeln auf den Lippen beißt Bruno in ein weiteres Stück Schokolade. Er genießt es jetzt noch mehr, weil er weiß, wie viel Arbeit und Geschichte in diesem kleinen Stück steckt. Und er ist gespannt darauf, all sein neues Wissen mit seinen Freunden zu teilen.