Die Rückkehr des Schattenwolfs

Stellt euch vor: Ein riesiger Wolf mit strahlend weißem Fell, kräftigem Körper und beeindruckenden Zähnen streift durch die Wildnis. So ein Tier gab es wirklich – vor über 13.000 Jahren! Der sogenannte Schattenwolf war damals einer der mächtigsten Jäger Amerikas. Und jetzt? Forscherinnen und Forscher haben versucht, ihn mit moderner Technik wieder zum Leben zu erwecken!

Wie alles begann

Der Schattenwolf – auch Düsterwolf genannt – war größer und stärker als unsere heutigen Wölfe. Doch nach der letzten Eiszeit verschwand er spurlos. Jetzt, viele Tausend Jahre später, haben Wissenschaftler von einem Unternehmen namens Colossal Biosciences DNA aus einem Zahn und einem Schädel untersucht. Mit dieser uralten Erbinformation haben sie etwas geschafft, das wie Zauberei klingt: Drei kleine Schattenwolf-Welpen wurden geboren!

Die Geburt der neuen Schattenwölfe

Zwei Männchen, Romulus und Remus, und ein Weibchen namens Khaleesi erblickten das Licht der Welt. Diese Welpen sind aber keine „echten“ Schattenwölfe. Sie sind Grauwölfe, deren Gene an 20 Stellen verändert wurden, so dass sie aussehen wie die ausgestorbene Art. Sie haben jetzt das lange, weiße Fell, größere Zähne und sind deutlich muskulöser als normale Wölfe.

Warum das Ganze?

Colossal Biosciences will mit solchen Projekten zeigen, dass ausgestorbene Tiere vielleicht eines Tages wieder auf der Erde leben könnten. Nicht nur Schattenwölfe – auch Mammuts, Tasmanische Tiger oder der berühmte Dodo stehen auf ihrer Wunschliste! Das Ziel: Die Natur wieder vielfältiger machen und bedrohte Arten besser verstehen.

Können wir so etwas für den Artenschutz tun?

Trotz der aufregenden Erfolge gibt es auch viele kritische Stimmen. Einige Expertinnen und Experten sagen, man bräuchte mindestens 500 Tiere, um wirklich eine gesunde neue Art zu gründen – drei Welpen reichen also nicht. Auch Naturschützer warnen: Anstatt ausgestorbene Tiere zurückzubringen, sollten wir uns lieber um die bedrohten Tiere kümmern, die heute noch leben! Denn es ist günstiger und besser für die Natur, die Artenvielfalt zu schützen, die wir bereits haben.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Ob die kleinen Schattenwölfe jemals in freier Wildbahn leben werden, ist unklar. Vielleicht bleiben sie ihr Leben lang in geschützten Gehegen. Trotzdem könnte das Wissen aus diesem Projekt dabei helfen, Tiere an den Klimawandel anzupassen oder bedrohten Arten zu helfen. Der Gedanke, dass eines Tages Mammuts durch eisige Landschaften stapfen oder Schattenwölfe wieder durch Wälder heulen, ist faszinierend. Aber wir müssen vorsichtig sein, was wir uns wünschen – und was wir für unsere Erde wirklich brauchen.


Quellen:
https://unsplash.com/de/fotos/ein-wolf-der-auf-einem-felsen-im-wald-steht-Y_iaEubRNA0
https://www.zeit.de/wissen/2025-04/schattenwolf-biogenetik-game-of-thrones-tier-ausgestorben/seite-2
https://www.swr.de/wissen/ausgestorbener-schattenwolf-beinahe-wiedererweckt-100.html
https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/ausgestorbener-schattenwolf-erschaffen-100.html
https://www.br.de/nachrichten/wissen/gentechnik-bringt-schattenwolf-zurueck-gewinn-fuer-artenvielfalt,UhlkooO
https://www.nationalgeographic.de/tiere/2025/04/ausgestorbener-schattenwolf-kehrt-zurueck-oder-doch-nicht