Internationaler Iss-einen-Apfel-Tag

Draußen ist es noch kühl und neblig, als ich mit meinem Hund an der Leine aus der Haustür trete. Der Sommer ist jetzt vorbei und am Morgen bildet sich Tau an den Spinnenweben. Erst im Laufe des Tages wird es wärmer und sonniger werden. Die meisten Leute sind noch nicht aufgestanden, weshalb es sehr ruhig auf den Straßen ist. Ich beschließe, in Richtung Feldweg zu laufen. Von dort aus kann ich den Sonnenaufgang noch ein bisschen genießen. Am Beginn des Weges kommen wir an einer Apfelplantage vorbei. Noch hat sie geschlossen, aber in einigen Wochen werden die Menschen aus dem Dorf hier her kommen und große Kisten mit frischen, selbstgepflückten Äpfeln mit nach Hause nehmen. Ich freue mich schon sehr darauf, denn wie für so viele Menschen in Deutschland ist der Apfel mein absolutes Lieblingsobst. Ich beschließe, auf dem Rückweg an einem Laden vorbei zu gehen und mir einen Apfel zu kaufen, immerhin war gerade der „Internationale Iss-einen-Apfel-Tag“ – am 17. September.

 

 

Jedes Jahr am dritten Samstag im September wird der Apfel gefeiert. Warum auch nicht? Der Apfel ist ein absolutes Allroundtalent – egal ob grün, gelb oder rot. Mit seinen Ballaststoffen, den Vitaminen und Mineralstoffen fördert er die Darmgesundheit und befreit den Körper von Stoffwechselgiften. Am Gesündesten sind frisch geerntete, biologisch bewirtschaftete Äpfel mit Schale, ein Großteil der Nährstoffe sitzt nämlich tatsächlich unter der Schale.

 

Woher kommt der Apfel eigentlich? Ursprünglich aus Zentralasien, genauer gesagt aus Kasachstan. Über die berühmte Seidenstraße kam er vor vielen Tausend Jahren ans Mittelmeer. Der Apfel, wie wir ihn heute kennen, entstand aus dem Asiatischen Wildapfel mit dem Europäischen Wildapfel. Heute gibt es weltweit 30.000 Apfelsorten.

Lange Zeit galt der Apfel als Symbol für Reichtum, Verführung und Macht. Ein Heiratsantrag wurde im antiken Griechenland beispielsweise angeblich gemacht, indem der Auserwählten ein Apfel zugeworfen wurde. Wenn sie ihn fing, galt der Antrag als angenommen. Es ranken sich auch noch viele weitere Geschichten um den Apfel: Adam und Eva, der Trojanische Krieg und Schneewittchen.

Früher wuchsen viele Äpfel auf Streuobstwiesen, wo jeder Apfelbaum genügend Platz hatte, um sich zu entfalten. Heute werden Streuobstwiesen immer weniger. Das ist schlecht für die Natur, denn Streuobstwiesen bieten mehr als 3.000 verschiedenen Tierarten einen Lebensraum. Wenn du eine Obstwiese in der Nähe hast, dann pflückt dir doch mit der Erlaubnis der Besitzer einen Apfel. Der Apfel muss sich leicht vom Baum lösen, dann ist er reif. Ansonsten lass ihn noch etwas länger am Baum. Insgesamt solltest du bei der Apfelernte immer besonders vorsichtig vorgehen und keine Druckstellen verursachen, dann kann der Apfel lange gelagert werden. Wenn du die schönsten und reifsten Äpfel gesammelt hast, lege sie ungewaschen in einer Kiste nebeneinander, die du zuvor mit Zeitungspapier ausgelegt hast. Du kannst auch die Äpfel in Scheiben trocknen. Dazu schälst du sie, schneidest sie in Scheiben und entfernst das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher. Anschließend beträufelst du sie mit einer Mischung aus Wasser und Zitronensaft, um Verfärbungen zu vermeiden. Du kannst sie an der Luft trocknen, wo kein regen hinkommt. Das dauert etwa vier Tage.  Etwas schneller geht es in einem Backofen. Innerhalb von vier bis fünf Stunden trocknen sie bei 60 bis 70 Grad Celsius. Lass die Ofentür aber einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

 

Der Iss-einen-Apfel-Tag leitet den Herbst ein. Genieß diesen Tag und jeden folgenden mit einer saftigen Leckerei. Vielleicht hast du sogar bereits eine Lieblingssorte oder findest sie dieses Jahr. Ist es der Gala-Apfel, Granny Smith, Red Delicious, Pink Lady oder Honeycrisp? Ein Sprichwort besagt: „An Apple a day keeps the doctor away.“ Also jeden Tag einen Apfel essen und du brauchst keinen Doktor. Ob das wirkloch so ist, weiß keiner, aber regelmäßig einen Apfel am Tag zu essen, ist sehr gesund, das ist bekannt.

Fotos: pixiebay