Leben in der Pfütze

Was wuselt alles in der Pfütze?

Puhh … Im Sommer kann es oft richtig heiß werden. Wie gut, dass es Badeseen gibt, in die man springen und sich herrlich abkühlen kann! Dort ist meistens auch ganz schön viel los: Schwimmende Kinder, kleine Fische, vielleicht sogar Frösche oder Enten. Doch wer hätte gedacht, dass es auch in einer ganz normalen Pfütze fast genauso lebendig zugehen kann? Nach einem kräftigen Sommerregen entsteht manchmal direkt am Wegesrand oder auf Wiesen ein Wasserreich, das für uns unscheinbar aussehen mag. Wenn wir ein Mikroskop darüber halten würden, öffnet sich eine geheime Welt voller kleiner und winziger Tierchen, die sich tummeln wie Badegäste an einem heißen Sommertag. Ein einziger Tropfen Pfützenwasser kann bis zu 100.000 Lebewesen beherbergen, wie eine Großstadt! Und alle sind dort beschäftigt: schwimmen, fressen, sich vermehren oder wieder verschwinden.

Eine winzige Welt voller Leben

Schon nach ein paar Stunden ist eine Pfütze voller Leben. Darunter vor allem Einzeller, wie Pantoffeltierchen, Wimpertierchen und Rädertierchen. Und es gibt es noch die Bärtierchen! Sie sind kaum größer als ein Staubkorn, haben acht Beinchen und können fast alles überstehen, sogar extreme Hitze, Kälte oder Trockenheit. Wenn es brenzlig wird, rollen sie sich zusammen und warten einfach ab, bis das Leben in der Pfütze weitergeht. Manche Forscher glauben sogar, dass Bärtierchen noch leben, die einst bei einer missglückten Mondlandung 2019 an Bord waren!

Pfützenkindergarten für Frösche und Kröten

Nach ein paar Tagen wird die Pfütze zum Kinderzimmer: Kreuzkröten und Gelbbauchunken legen hier ihre Eier ab. Das Wasser erwärmt sich schnell in der Sonne, und schon nach 17 Tagen hüpfen kleine Kreuzkröten durchs Gras – ein Rekord unter unseren Amphibien! Gelbbauchunken brauchen etwas länger, aber auch sie schaffen es aus einer Pfütze zum fertigen Tier. Warum ausgerechnet in Pfützen? Ganz einfach: Hier gibt es keine hungrigen Fische, die den Laich auffressen könnten.

Kleine Wasserwelt mit großen Gästen

Doch nicht nur winzige Tierchen fühlen sich hier wohl. Auch Wasserflöhe, Flohkrebse und Mückenlarven finden ein Zuhause. Auch Igel, Mäuse und Vögel kommen vorbei, um zu trinken oder zu baden. Schwalben brauchen nassen Lehm aus Pfützen, um ihre Nester zu bauen.

Pfützen immer seltener werden

Leider gibt es heute immer weniger Pfützen. Straßen werden geteert, Wege gepflastert, Flüsse begradigt – da bleibt kaum Platz für kleine Wasserstellen. Das ist schlecht für viele Tiere, die auf Pfützen angewiesen sind.

Eine eigene Pfütze bauen

Du kannst helfen: Mit einem Spaten, etwas Teichfolie und ein paar Steinen kannst du im Garten eine kleine Mulde anlegen. Den Rest erledigt der nächste Regen. Selbst wenn die Pfütze mal austrocknet, ist das kein Problem: Die kleinen Bewohner haben sich darauf eingestellt.

Regen nervt? Von wegen!

Das nächste Mal, wenn du draußen eine Pfütze siehst, denke dran: Unter der Wasseroberfläche spielt sich ein spannendes Abenteuer ab – winzig klein, aber voller Leben!

 

Quellen:
https://unsplash.com/de/fotos/person-die-regenstiefel-tragt-und-mit-wasser-auf-der-strasse-lauft-lC3llb0uLIQ
https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/zum-lesen/lebensraeume/wasser/lebensraum-pfuetze.html
https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/zum-lesen/jahreszeiten/aktionsideen-fuer-regenwetter/so-legst-du-eine-pfuetze-an.html
https://www.aachener-zeitung.de/freizeit/in-manchen-pfutzen-ist-viel-los/4003141.html
https://oberhaching.bund-naturschutz.de/umwelt-oeko/umwelttipps/umwelttipps-2022/2022-06-die-pfuetze-als-lebensraum
https://www.noz.de/deutschland-welt/panorama/artikel/die-welt-der-pfuetzen-bizarre-wesen-die-im-kleinstgewaesser-leben-47677924