Tierische Wahlen

Tierische Wahlen: Demokratie im Tierreich?

Vor kurzem wurde in Deutschland gewählt! Die Erwachsenen haben entschieden, wer in Deutschland die Regierung bildet. In einer Demokratie wie Deutschland wählen die Bürgerinnen und Bürger Vertreterinnen und Vertreter, die ihre Interessen im Parlament vertreten und über Gesetze entscheiden. Aber wusstet ihr, dass auch Tiere in der Natur oft demokratische Entscheidungen treffen?

Wie Tiere Entscheidungen treffen

Wenn Bienen ein neues Zuhause suchen, schicken sie Kundschafterinnen los. Diese tanzen dann den anderen Bienen vor, wo sie gute Plätze gefunden haben. Je besser der Platz, desto intensiver der Tanz. Am Ende gewinnt der Ort mit den meisten Tänzern – eine Art Wahl per Schwänzeltanz! Ein System, das nur mit ehrlichen Informationen funktioniert – denn falsche Angaben würden das ganze Volk in Gefahr bringen.

Afrikanische Wildhunde haben eine ganz besondere Methode: Sie niesen! Je mehr Hunde niesen, desto wahrscheinlicher geht das Rudel auf die Jagt. Das Niesen der ranghöheren Tiere zählt dabei mehr – so ähnlich wie Stimmen mit mehr Gewicht in manchen politischen Systemen. Wer hätte gedacht, dass ein simples „Hatschi!“ eine Abstimmung sein kann?

Geierperlhühner aus Kenia sehen beeindruckend aus mit ihrem leuchtenden Gefieder und ihren roten Augen und sie leben in festen Gruppen. Wer entscheidet, wohin es geht? Ganz einfach: Die Mehrheit! Bevor die Gruppe loszieht, hebt jeder Vogel die Flügel in die Richtung, in die er gehen will. Die Richtung mit den meisten Stimmen gewinnt! Sogar das Alphamännchen muss sich fügen, wenn die Gruppe anders entscheidet. Hier haben also nicht die Stärksten das Sagen, sondern die Gruppe trifft kluge Entscheidungen – ähnlich wie bei einer Demokratie!

 

Menschen sind keine Bienen – aber wir können lernen!

Auch wenn Tiere keine echten Demokratien haben, zeigen sie uns, wie wichtig Zusammenarbeit und Abstimmungen sind. Bienen suchen den besten Platz für alle, Wildhunde hören aufeinander, und Geierperlhühner lassen sich nicht einfach von einem Chef herumkommandieren. Das gilt auch für uns Menschen! Demokratie bedeutet, dass viele Stimmen gehört werden – nicht nur die lautesten. Auch ihr könnt mitreden, indem ihr euch informiert, mitredet und euch für wichtige Themen wie Klimaschutz oder Bildung einsetzen. Denn eine einzelne Stimme mag leise sein, aber gemeinsam sind sie unüberhörbar!

Redet über Politik, diskutiert mit euren Eltern und Freunden – und vielleicht gibt es ja bald eine Abstimmung in eurer Klasse, was es in der Schulkantine geben soll?

Quellen
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wildhund-wahl-und-perlhuhn-parlament-dlf-kultur-64fb4b64-100.html
https://www.nationalgeographic.de/tiere/2020/11/gewalt-schoenheit-demokratie-so-waehlen-tiere-ihre-anfuehrer
https://www.geo.de/geolino/wissen/demokratische-tiere-_35404096-35403838.html
https://unsplash.com/de/fotos/eine-biene-auf-einer-blume-mycDlFNAYdY
https://www.nationalgeographic.de/tiere/2020/11/demokratie-bei-geierperlhuehnern-keine-macht-dem-monopol