Totholz-Hotel: Ein Waldparadies für Insekten, Vögel und Co.

Wenn ein Baum stirbt, denkt man, das war’s. Doch tatsächlich fängt das Leben im alten Holz gerade erst an! Abgestorbene Bäume und Äste verwandeln sich in ein Paradies für ganz verschiedene Bewohner – von Insekten über Pilze bis zu Vögeln und Säugetieren. Der Wald recycelt alles und lässt kein bisschen „Abfall“ übrig.

Wer zieht zuerst ins Totholz ein?

Sobald ein Baumstamm abgestorben ist, legen Käfer wie Borkenkäfer und Holzwespen ihre Eier unter der Rinde ab. Die Larven fressen sich durch das Holz und hinterlassen dabei kleine Gänge. Diese bieten Pilzen und Bakterien den perfekten Eingang, um das Holz langsam in einen weichen, morschen Zustand zu verwandeln. So wird das alte Holz zur Nahrungsquelle für viele weitere Waldbewohner!

Die Vielfalt im toten Holz

Mit der Zeit lockt das morsche Holz auch andere Tiere an. Spechte zum Beispiel hämmern Höhlen in die Stämme, in denen sie ihre Jungen großziehen. Wenn sie später ausziehen, übernehmen Eulen oder sogar Waschbären die „freien Wohnungen“. Auch Fledermäuse, wie die Zwergfledermaus und das Braune Langohr, lieben die schützenden Spalten im Totholz. Dort finden sie ihr ein Versteck und  leckere Insekten zum Fressen.

Ein perfektes Zuhause für Insekten

Alte Baumstümpfe, besonders wenn sie noch aufrecht stehen, sind ideal für Wildbienen, Wespen und Hornissen. Sie bauen ihre Nester aus Holzfasern und platzieren sie in Hohlräumen. In feuchtem, modrigem Holz legen Haarmücken, Tummelfliegen und Falter ihre Eier ab. Jede Art hat ihre eigene, ganz spezielle Nische im Totholz!

Warum ist Totholz so wichtig?

Ohne Totholz wären viele Tiere, Pflanzen und Pilze im Wald obdachlos. Tatsächlich leben etwa 20 Prozent aller Waldtiere in oder von totem Holz! Wenn Totholz schließlich vollständig verrottet ist, entsteht nährstoffreicher Humus. Dieser dient jungen Bäumen als perfekter Nährboden, sodass der Wald sich immer wieder selbst erneuern kann.

Ein Zuhause auch im Garten

Im eigenen Garten kann man ebenso mit Totholz helfen: Abgeschnittene Äste oder Holzstapel bieten Igeln, Eidechsen und Insekten einen gemütlichen Platz zum Überwintern. Und wer genau hinschaut, entdeckt vielleicht, wie spannend das Leben im Totholz ist – es krabbelt, zwitschert und summt!

 Quellen:
https://unsplash.com/de/fotos/ein-waschbar-lugt-aus-einem-loch-in-einem-baumstumpf-y5XNvg3utOI
https://www.deutschewildtierstiftung.de/aktuelles/artikel/totholz
https://www.wsl.ch/de/wald/biodiversitaet-naturschutz-urwald/leben-im-totholz/
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/25136.html
https://mecklenburg-vorpommern.nabu.de/natur-und-landschaft/wald/lebensraum-wald/17915.html