Ben in Kenia

Hallo, ich bin’s wieder: Ben. Meine Reise durch die Welt geht weiter. Den neuesten Reisebericht bringe ich euch aus Kenia. Dort habe ich wieder spannende Orte besucht. Mein Freund, der König der Tiere, begleitet mich durch das afrikanische Land.  (Gezeichnet von Ida Luttkus – Ida.Luttkus@gmx.de)

 Kenia ist ein Land im Osten Afrikas und grenzt an den Indischen Ozean. Angekommen bin ich in der Hauptstadt Nairobi.

Wie viele Menschen die Kenia besuchen, war auch ich sehr gespannt auf die berühmten Nationalparks. Ich hatte mich auch schon vorher informiert, welchen Park ich besuchen wollte: den Lake-Nakuru-Nationalpark. Das ist einer der beliebtesten Nationalparks im ganzen Land. Der Name kommt von dem See Nakuru, der im Zentrum des Parks ist. Der wunderschöne See prägt das Leben in der Region. Man kann um den See verschiedenste Tiere beobachten. Dort leben Giraffen, Büffel, Antilopen und Affen. Manchmal sieht man sogar Löwen. Der Park ist auch ein Nashorn-Schutzgebiet. Speziell zwei Arten wurden in den Park umgesiedelt, um sie vor Wilderern zu schützen: die Breitmaulnashörner und die Spitzmaulnashörner. Hier können die Nashörner in Frieden leben und werden von den Park-Mitarbeitern beschützt. Weißt du, dass diese Nashörner ganz leicht zu unterscheiden sind? Die Spitzmaulnashörner pflücken sich ihr Essen nur von Büschen und Bäumen und stehen deshalb mit erhobenem Kopf da. Bei den Breitmaulnashörnern ist es genau umgekehrt: sie halten ihren Kopf gesenkt und fressen Gras.

Am meisten gespannt war ich auf die Vögel. Lake Nakuru ist Heimat von über 450 Vogelarten. Wasservögel fühlen sich hier sehr wohl. Das große Vogelvorkommen ist der Grund, warum der See zum Nationalpark ernannt wurde. Der Lebensraum der Tiere soll dadurch geschützt und gesichert werden. Besonders eine Vogelart hat den Nakuru-See berühmt gemacht: Flamingos. Über einer Millionen Zwergflamingos leben hier. Wenn die Vögel sich versammeln und im Wasser nach Nahrung suchen, ist der See wie mit einer rosa Decke überzogen.

Vom Lake Nakuru aus ging es für mich uns meinem Freund weiter nach Nordosten zum Mount Kenia. Der Mount Kenia ist der höchste Berg Kenias und mit 5199 m der zweit höchste Berg in Afrika. Höher ist nur der Kilimandscharo mit 5895 m Höhe in Tansania. Das ganze Jahr über ist der Mount Kenia mit Schnee und Eis bedeckt. Das ist sehr ungewöhnlich, da der Berg nur ein paar Kilometer vom Äquator entfernt ist und hier das Klima tropisch ist. Tropisch bedeutet, es ist sehr warm und feucht. Durch das tropische Klima bilden sich viele Regenwolken und diese brechen am hohen Berg. Dadurch regnet es am Mount Kenia sehr viel. Am Fuß des Berges ist ein Regenwald gewachsen. Der Mount Kenia ist sehr beliebt bei Bergsteigern, obwohl er sehr schwer zu besteigen ist. Durch den Wetterumschwung vom schwülen Regenwald hin zu Eis und Schnee müssen sich Bergsteiger viel Zeit nehmen, um sich an die verschiedenen Wetterbedingungen zu gewöhnen. Der Berg hat mehrere Gipfel und man kann ihn auf unterschiedlichen Routen ersteigen. Die Routen sind zwischen leicht bis schwierig. Es ist sogar möglich, einen Teil des Berges ganz ohne Bergsteigen zu erreichen. Bis zu 3000 Metern Höhe kann man mit dem Auto auf eine Anhöhe fahren und die Aussicht genießen.

Nachdem dem Mount Kenia fuhr ich vom Landesinneren in Richtung Küste. Die beiden letzten Ziele meiner Reise waren die Stadt Gedi und die Insel Lamu. Beide Orte sind schon sehr alt. Sie waren bereits vor vielen Jahrhunderten wichtige Handelsorte. Heute sind sie für ihre große Wirtschaft bekannt, aber nicht nur. Zuerst fuhr ich nach Gedi. Die Stadt wurde vor vielen hundert Jahren gegründet und bis ins 17. Jahrhundert lebten hier Menschen. Dann wurde Gedi verlassen und heute sie eine Ruinenstadt. Der fast vergessene Ort wurde im letzten Jahrhundert durch Archäologen erforscht. Dabei wurden Stadtmauern, ein Palast, Moscheen und andere Gebäude freigelegt. Besonders beeindruckend ist das große, steinerne Grabmal. Die Inschrift verriet den Archäologen, dass dieses Grab seit 1399 dort steht. Das sind über 600 Jahre! Die Ruinen liegen mitten im Grünen. Wie ich so zwischen ihnen entlanglaufe, fühle ich mich gleich in eine andere Zeit versetzt: Gedi war einst ein wichtiger Handelsort zwischen dem Landeinnere und der Küste.

Nach der Ruinenstadt fuhr ich zu meinem letzten Ziel: Lamu. Das ist eine Insel, die an der kenianischen Küste im indischen Ozean liegt. Auch Lamu war ein wichtiger Handelsort. Heute lebt die Insel von Landwirtschaft und Tourismus. Ganz besonders beliebt ist die Altstadt von Lamu Town (zu Deutsch: Lamu Stadt). In der Altstadt verbinden sich der klassische Swahili-Baustil mit vielen Einflüssen aus anderen Ländern. Dadurch ist die Altstadt etwas ganz Besonderes. Die jahrhundertealten Straßen sind sehr schmal! Die Straßen wurden gebaut, lange bevor Autos existierten. Die Menschen nutzen damals Esel zum Transport, die viel weniger Platz benötigen. Damit passen Autos heute zum Teil einfach nicht durch die Straßen.  Die Lösung: eine autofreie Altstadt! Auch heute wird mit Eseln als Transportmittel gearbeitet, zum Schutz der Stadt. 3.000 Esel leben auf der Insel. Sie helfen in der Landwirtschaft, beim Bau und beim Transport im Alltag. Zum Schutz der Tiere befindet sich in Lamu seit den 1980er Jahren ein Donkey Sanctuary (zu Deutsch: Esels Zufluchtsort). Dort werden die Esel kostenfrei versorgt. Einige Menschen nutzen inzwischen auch Motorräder, aber die Esel sind das Wichtigste in Lamu.

Am Ende meines Rundganges durch Lamu Town stand mein Abschied aus Kenia an. Ich freue mich schon auf meine nächste Reise.