Eine Geschichte zum Frühling

Das Zwitschern der Vögel in unserem Garten weckt mich an diesem Morgen auf. Es ist ein sonniger Samstagmorgen, weshalb ich nicht zur Schule musste und endlich einmal ausschlafen konnte. Voller Vorfreude auf einen sonnigen Frühlingstag, streife ich meine Bettdecke zur Seite, stehe auf und öffne meine Balkontüre. Die Sonne ist bereits aufgegangen und taucht die ersten Teile meines Balkons in warmes Licht. Wie im letzten Jahr hatte ich auch in diesem Frühjahr wieder einige Blumen in Erde gepflanzt und sie in meinen schönsten Keramiktöpfen dekorativ auf meiner Veranda verteilt. Einige bunte Primeln sprießen schon zwischen ihren grünen Blättern hervor. In lila, gelb und rot. Außerdem zieren noch zwei große Töpfe Margeriten mein Fensterbrett. Von hier oben habe ich den besten Ausblick auf unseren Garten. Meine Mutter hatte bereits einige Gartenstühle und eine Liege unter unseren großen, blauen Sonnenschirm gestellt, den sie gerade aufspannt. Fröhlich winke ich ihr zu, als sie mich entdeckt.

Schnell husche ich wieder hinein, schlüpfe in meine Shorts und mein Lieblingsshirt und hüpfe freudestrahlend unser Treppenhaus hinunter. Socken trage ich selten, wenn ich in den Garten gehe. Das, morgens meist noch kühle, Gras fühlt sich unter meinen Füßen so weich an. Der wunderbare Duft blühender Blumen umgibt mich. Lächelnd winkt mich meine Mama zu sich rüber. Der kleine Gartentisch ist schon mit Milch, Cornflakes, Eiern, frischem Obst und Joghurt gedeckt. Die Eier mag ich besonders gern. Sie sind von unserem Nachbarn, einem kleinen Bauern, der einige Hühner, Kühe und Pferde hat. Hier holen wir auch immer unsere Milch. Ganz frisch und direkt aus der Glasflasche schmeckt sie mir morgens immer besonders gut.

Langsam schlendere ich den kleinen Trampelpfad durch unseren Garten und staune in welche Farben er in kürzester Zeit gehüllt wurde. Wunderschöne Hortensien weisen einem den Weg, vorbei an rosa blühenden Kirschbäumen, gelben Narzissen, blauen Krokussen und lachsfarbenen Hyazinthen. Immer wieder fliegen kleine Falter an mir vorbei. In den Büschen höre ich fleißige Bienchen und Hummeln ihre Arbeit verrichten. Am Wegrand wächst Löwenzahn. Den mögen unsere Kaninchen besonders gern. Also pflücke ich einige Halme. Ich trete aus dem Schatten unseres Hauses und werde sofort von den warmen Sonnenstrahlen umarmt. Ein leichter Wind huscht durch die Blätter, einmal um mich herum und dann schließlich weiter durch den Rest unseres Gartens. Ich mache es mir auf einem der Stühle gemütlich, nachdem ich ihn ein Stück in die Sonne gerückt habe und schließe die Augen.

Ist der Frühling nicht herrlich?