Weihnachtsbaumschmücken hat schon eine lange Tradition. Bereits im 15. Jahrhundert wurden Äpfel, Lebkuchen und Süßigkeiten in die immergrünen Zweige gehängt. Immergrüne Pflanzen galten als Symbol für Kraft und Fruchtbarkeit. Der geschmückte Weihnachtsbaum hatte anfangs nichts mit dem christlichen Fest zu tun. Die Germanen feierten am 22. Dezember die Wintersonnenwende. Am kürzesten Tag des Jahres verbrannten sie Holz und die Asche streuten sie auf ihre Felder und in ihre Ställe – sie sollte Fruchtbarkeit garantieren und vor Krankheiten schützen.
Den ersten Weihnachtsbaum sollen Bäckerknechte 1419 in Freiburg im Breisgau mit Obst, Oblaten, Nüssen und Lebkuchen geschmückt haben. Von dort aus verbreitete sich der Brauch über den Südwesten in das ganze Land. Es gab auch Gegner des Weihnachtsbaumes, die ihn als heidnisches Überbleibsel sahen. Martin Luther setzte sich letztendlich für den immergrünen Baum ein. Mit der Verbreitung der lutherischen Lehre wurde der Weihnachtsbaum in ganz Deutschland bekannt. Dann hielt er Einzug in Westeuropa und später auf dem Kontinent Amerika. Zunächst verwendete man als Weihnachtsschmuck das, was man gerade zur Verfügung hatte. Essbarer Schmuck war besonders bei den Kindern beliebt, war es doch üblich, den Baum zu plündern.
Etwas später wurde Zuckerwerk, Puppen, Kleider und Silberschmuck an den Baum gehängt. Solche Kostbarkeiten konnte sich das einfache Volk natürlich nicht leisten. Daher kamen selbstgebastelte Dekorationen in Mode. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde nun der Christbaumschmuck maschinell herstellt. Von Glaskugeln über Schmuck aus Papiermaché und Krepp bis hin zu Lametta waren der Fantasie nun keine Grenzen mehr gesetzt. An der Spitze des Weihnachtsbaumes diente anfangs nur eine Kerze. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es dann die heute noch aktuellen Christbaumspitzen.
Die Weihnachtsbaumbeleuchtung zeigt das helle Licht, das zu Weihnachten vom Himmel auf die Erde kommt. Die Tradition der Beleuchtung gibt es seit dem 17. Jahrhundert. Man steckte kleine Kerzen auf den Baum und zündete sie zur Adventszeit an. Während der Adventszeit im Jahr 1880 kam durch Thomas Edison die erste elektrische Weihnachtsbeleuchtung auf. Er stellte seine Christbaumbeleuchtung draußen vor seinem Labor aus, wo jeder Passant sie bewundern konnte. Einige Jahre später erfand Edward Johnson die erste elektrische, weihnachtliche Lichterkette. Die Lichterkette bestand aus 80 kleinen Glühbirnen. Seit 1890 wurden Lichterketten produziert, und Kaufhäuser schmückten ihre Schaufenster mit der Weihnachtsbeleuchtung. Heutzutage gibt es elektrische Weihnachtsdekoration mit farbigen Lichtern und Blinken. Die Beleuchtung hat nicht mehr den religiösen Hintergrund, sondern soll während der dunklen Jahreszeit Freude und Licht in die Herzen der Menschen bringen.
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