Sprichwörter – und was sie uns sagen

Warum sagen wir…?

Sprichwörter gibt es viele. Die Meisten sind auch sehr alt. Oft versteht man was gemeint ist ohne zu wissen, woher das Sprichwort eigentlich kommt. Heute wollen wir uns einige Sprichwörter näher anschauen und herausfinden welchen Ursprung sie haben.

 „Das geht auf keine Kuhhaut“

Bedeutung: eine Frechheit oder Unverschämtheit, unbeschreiblich sein, zu weit gehen

Vorne weg: bei vielen Sprichwörtern wissen wir tatsächlich nicht genau wann und wie sie entstanden sind. Bei diesem Beispiel ist das allerdings nicht der Fall. Vielleicht habt ihr schon einmal von Pergament gehört? Pergament wurde aus Tierhäuten hergestellt und als Schreibmaterial verwendet bevor Papier nach Europa kam.

Im Mittelalter waren Christen davon überzeugt, dass der Teufel ihre Sünden auf Pergament niederschrieb. Je mehr Sünden sich im Laufe des Lebens ansammelten, desto mehr Pergament wurde gebraucht. Das größte Tier aus dem Pergament gefertigt wurde, war die Kuh. Wenn also jemand in seinem Leben ganz viel anstellte, dann „ging das auf keine Kuhhaut“.

„Schwein gehabt“

Bedeutung: Glück im Unglück haben, unverdientes Glück

Die Menschen veranstalteten schon früher gerne Wettbewerbe. So wurden, zum Beispiel, seit dem Mittelalter gerne Schießwettbewerbe abgehalten. Natürlich gab es auch Preise. Die besten Teilnehmer bekamen, zum Beispiel, wertvolle Stoffe, Jagdvögel oder Preisgelder. Diese Preise sollten den Ruhm und Erfolg klar machen.

Doch auch der letzte Platz erhielt einen Preis: ein Schwein. Das war damals nicht unbedingt als Trostpreis gedacht, sondern als Spottpreis. Damals fanden die Leute es peinlich, wenn man das Schwein vor sich durch die Stadt trieb. Trotzdem hatte man obwohl man Letzter wurde noch ein ganzes Schwein bekommen.

Im Laufe der Zeit wurde der erniedrigende Hintergedanke vergessen. Heutzutage ist man froh, wenn man „Schwein gehabt“ hat.

„Etwas auf dem Schirm haben“

Bedeutung: Bescheid wissen, noch etwas zu tun haben, etwas/jemanden im Blick haben

Dieses Sprichwort ist vergleichsweise noch sehr jung. Während manche Sprichworte Jahrhunderte oder Jahrtausende alt sind, ist dieses Sprichwort erst mit dem Beruf des Fluglotsen entstanden.

Fluglotsen arbeiten auf Flughäfen. Zu ihren Aufgaben gehört es den Luftverkehr und die Rollbahnen zu kontrollieren und zu überwachen. Für Ihre Arbeit nutzen sie Bildschirme, auf denen sie die Flugzeuge und deren Bewegung sehen können. Sie stehen auch über Funk mit Piloten in Kontakt. In dem sie alles „auf dem Schirm“ haben, verhindern Fluglotsen Unfälle.

„Mit jemanden Pferde stehlen können“

Bedeutung: jemanden komplett vertrauen, sehr gute Freunde sein

Schon früher waren Pferde sehr wertvoll. Nicht jeder konnte es sich leisten ein Pferd zu kaufen und wenn jemand ein Pferd hatte, wurde es gut bewacht. Auch wurden Pferdediebe streng bestraft.

Wenn man also vorhatte ein Pferd zu stehlen, war das sehr riskant. Deswegen konnte man den Diebstahl nur mit jemanden durchziehen, auf den man sich absolut verlassen konnte.