Die leuchtende Luft im August
Früher dachten die Menschen, Sterne seien göttliche Himmelslichter und Sternschnuppen die Kerzendochte, die den Engeln beim putzen der Himmelskerzen heruntergefallen sind. Sie fühlten sich den Engeln besonders nahe, wenn sie eine von ihnen am Himmel sahen und sprachen ihre tiefsten Wünsche aus. Man sagt, die Wünsche gingen in Erfüllung, wenn sofort nach dem Entdecken der Sternschnuppe die Augen geschlossen wurden und der Wunsch keiner anderen Person mitgeteilt wurde. Hast du auch einen großen Wunsch, dann schau jetzt im August zum Himmel, es ist der Monat der Sternschnuppen. Jetzt ist der Höhepunkt der Sternschnuppenschauer.
Was sind Sternschnuppen eigentlich? Wieso heißen diese Perseiden und wie können wir sie am besten sehen?
Alle 133 Jahre kommt der Komet Swift-Tuttle in unserem Sonnensystem vorbei, das nächste Mal im Jahr 2126, also in 104 Jahren. Bei jedem seiner Besuche hinterlässt er Staub und Steinchen, die durch das Weltall fliegen. Wenn diese in die Erdatmosphäre eindringen, erhitzen sie sich und verglühen schnell. Sie regen die Luftteilchen an und bringen so die Luft zum leuchten. Jedes Jahr zur gleichen Zeit, kreuzt die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne die Spur, die Swift-Tuttle hinterlassen hat und wir bekommen die Chance, die Perseiden zu beobachten. Ausgesprochen wird der Name übrigens mit der Betonung auf dem „i“, also „Perse-iden“.
Sternschnuppen haben immer einen bestimmten Ausgangspunkt, meist in der Nähe eines Sternbilds, nach dem sie benannt werden. Bei den Perseiden liegt dieser beim Sternbild des Perseus, ein ganzes Stück über dem Sternbild des „Großen Wagen“. Benannt ist das Sternbild nach dem griechischen Helden Perseus, der die Prinzessin Andromeda vor einem Seeungeheuer rettete und die furchterregende Medusa besiegte, deren Blick alle Männer in Stein verwandeln konnte. Im Volksmund werden die Perseiden auch als Laurentiustränen bezeichnet, da man am Namenstag des heiligen Laurentius, am 10. August, oft besonders viele Sternschnuppen sieht. Vor langer Zeit verwaltete er als Vertreter des Papstes das Vermögen der Kirche in Rom. Als er vom römischen Kaiser aufgefordert wurde, das gesamte Vermögen ihm zu übergeben, verteilte er es stattdessen an die Mitglieder der Gemeinde.
Wenn du neugierig geworden bist oder gerne deinen Wunsch den Sternen übergeben willst, hast du nun die Möglichkeit dazu. Die meisten Sternschnuppen der Perseiden sind in den Nächten zwischen dem 12. und 14. August zu sehen. Die besten Chancen hast du, wenn die Sonne und auch der Mond untergegangen sind, also zwischen 21 Uhr am Abend und 6 Uhr am Morgen. Leider gibt es dieses Jahr einen Haken: In der gleichen Nacht haben wir nicht nur Vollmond, sondern einen Supermond, der heller und größer ist, als gewöhnlich. Damit du trotzdem ein paar Sternschnuppen beobachten kannst, musst du dir einen möglichst dunklen Ort aussuchen, von dem du eine gute Aussicht hast. Ideal ist ein Hügel außerhalb der Stadt. Die vielen hellen Lichter in den Großstädten verhindern nämlich, dass man die zarten Lichter am Himmel sehen kann. Nimm dir eine Decke mit, dann kannst du das Spektakel im Liegen beobachten. Denk dabei nur daran, dass die Nächte im August auch kälter sein können und du dich entsprechend anziehen solltest. Und du kannst noch bis Ende August Sternschnuppen fallen sehen.